Der erste Schritt zu einem überzeugenden Text ist immer eine fundierte inhaltliche Recherche. Ohne echtes Wissen kein guter Inhalt. Knie dich tief in die Materie hinein und erarbeite dir relevante Informationen.
Gerade im Onlinebereich ist fundierter Content entscheidend: Texter schreiben heute überwiegend für das Web. Und der typische Internet-User ist ungeduldig. Er will in den ersten ein, zwei Sätzen erkennen, ob sich das Weiterlesen lohnt – oder ob er gleich zur nächsten Seite klickt.
Mit inhaltsstarken, relevanten Texten machst du nicht nur Leser:innen glücklich – sondern auch Suchmaschinen. Denn Google & Co. lieben Inhalte, die Mehrwert bieten, sauber recherchiert und klar strukturiert sind.
Tipp aus der Texter-Praxis
Im ersten Schritt sammle ich alle Fakten, die ich finden kann. Dazu gehört ein kritischer Blick auf Konkurrenzprodukte oder Mitbewerber-Websites. Wer überzeugen will, muss wissen, wie er sich klar abgrenzt und was er besser
machen kann.
Spreu vom Weizen trennen
Im zweiten Schritt folgt das Filtern und Priorisieren: Welche Informationen sind wirklich relevant für die Zielgruppe? Was ist überflüssig oder zu speziell? Gewichte Inhalte und reihe sie nach ihrer Wichtigkeit - zentrale Aussagen gleich zu Beginn, weniger wichtige Informationen am Ende.
Struktur ist der rote Faden, der deine Botschaft trägt. Deshalb gilt: Baue deinen Text logisch auf, damit er sofort zündet – sowohl bei Menschen als auch bei Maschinen.
Starte mit dem Wesentlichen
Beginne mit der wichtigsten Botschaft: Formuliere deine Kernaussage direkt und präzise. Mach sofort klar, worum es geht – und warum das Thema relevant ist.
USP gleich zu Beginn kommunizieren
Präsentiere das Alleinstellungsmerkmal (USP) deines Produkts, deiner Dienstleistung oder deines Unternehmens am Anfang. Verpacke es in eine verständliche und einprägsame Botschaft, die im Gedächtnis bleibt.
Mach deutlich: Was habe ich davon? Warum bin ich hier richtig? Wer diese Fragen überzeugend beantwortet, gewinnt die Aufmerksamkeit seiner Zielgruppe.
Details im zweiten Schritt
Vertiefende Informationen, ergänzende Details, Hintergrundwissen oder Anwendungsszenarien sollten erst folgen, nachdem die Hauptaussage steht. Leser:innen danken es dir, wenn sie die wichtigsten Punkte schnell erfassen können.
Struktur bringt Sichtbarkeit und Leserbindung
Auch für digitale Sichtbarkeit ist eine klare Struktur entscheidend: Suchmaschinen und KI-Systeme bevorzugen gut gegliederte Texte, weil sie deren Inhalt leichter erkennen, einordnen und ausspielen können.
Fazit: Klarheit zahlt sich aus
Nutze Absätze, Aufzählungen, Zwischenüberschriften und eine klare Argumentationslinie. So wird dein Text nicht nur überzeugender, sondern wirkt auch professionell und benutzerfreundlich.
Biete deinen Leser:innen genügend Ankerpunkte in Form von Zwischenüberschriften. Sie strukturieren deinen Text, machen ihn übersichtlicher und sorgen für eine angenehme Leserführung – besonders bei längeren Inhalten.
Zwischentitel ermöglichen es, den Text schnell zu scannen und nach Relevanz zu erfassen. Wer keine Zeit oder Lust hat, alles zu lesen, findet durch gut gesetzte Zwischenüberschriften trotzdem die wichtigsten Aussagen – und bleibt eher dran.
Auch aus technischer Sicht sind sie Gold wert: Texte mit klarer Zwischenüberschriften-Struktur sind suchmaschinen- und KI-freundlich. Sie helfen Algorithmen dabei, Inhalte besser zu verstehen und korrekt einzuordnen – was deine Sichtbarkeit in KI-Antworten und Suchergebnissen erhöht.
Tipp: Gestalte deine Zwischentitel nicht nur funktional, sondern ruhig auch ein wenig kreativ. Sie dürfen neugierig machen, Fragen stellen oder einen kleinen Spannungsbogen aufbauen – so bleibt auch das Lesen zwischen den Zeilen spannend.
Egal, ob du einen Plakattext für eine neue Haarpflegelinie verfasst oder eine technische Produktbeschreibung formulierst – ein langweiliger Text killt jede noch so ausgeklügelte Kommunikationsstrategie. Denn was nicht fesselt, wird ignoriert.
Langweilige Sprache ist wie Fahrstuhlmusik: Sie dudelt im Hintergrund, ohne je wirklich anzukommen.
Hauche deinem Text Seele ein
Würze deine Sprache mit ungewöhnlichen Formulierungen, spannenden Assoziationen, ausdrucksstarken Verben und kraftvollen Sprachbildern. So entsteht ein Stil, der nicht nur die Botschaft transportiert, sondern auch Emotionen auslöst – und im besten Fall: begeistert.
Sprache ist ein Werkzeug – aber auch ein Spielplatz. Nutze beides. Überrasche, provoziere, inspiriere. Denn wer aus der Masse herausragen will, darf nicht klingen wie alle anderen.
Professionelle Texter sprechen nicht nur den Verstand an, sondern berühren die Sinne. Bildhafte Sprache ist der Schlüssel dazu. Sie erzeugt lebendige Vorstellungen, weckt Emotionen und bringt die berühmte Filmsequenz im Kopf zum Laufen.
Memo fürs Gehirn
Das Ergebnis: Deine Botschaft bleibt länger im Gedächtnis, weil sie erlebt und nicht nur gelesen wird.
Statt abstrakt zu beschreiben, male Bilder mit Worten. Nutze Vergleiche, Metaphern und sinnliche Eindrücke. Denn bildhafte Sprache verändert unsere Wahrnehmung:
Levels-of-Processing-Modell
Je tiefer unser Gehirn etwas verarbeitet – etwa als Bild, Gefühl oder Sinneseindruck – desto langlebiger bleibt die Erinnerung. Diese Theorie vertritt z.B. das aus der Psychologie stammende Levels-of-Processing-Modell aus dem Jahr 1972.
Du bist auf dem richtigen Weg, wenn Leser:innen die leichte Sommerbrise auf der Haut spüren, den Duft der bunt-blühenden Almwiese tief einatmen, das sanfte Plätschern des Gebirgsbachs im Ohr haben und das majestätische Panorama schneebedeckter Gipfel vor ihrem inneren Auge sehen.
Schreib mit klaren Worten und in einfacher, verständlicher Sprache. Vermeide gestelzte Fachausdrücke, unnötige Fremdwörter oder leere Floskeln. Was du sagst, soll auf Anhieb verstanden werden – ohne dass Leser:innen erst zwischen den Zeilen lesen müssen.
Konkrete Formulierungen sind besser als vages, schwammiges Gefasel. Sag nicht „es wurden Maßnahmen ergriffen“, sondern „wir haben XY umgesetzt“. Je klarer du formulierst, desto glaubwürdiger und überzeugender wirkst du.
Klarheit entsteht durch Einfachheit
Kurze, knackige Sätze sind lesefreundlicher - gerade auf dem Bildschirm oder Smartphone. Vermeide verschachtelte Mammut-Sätze, die den Lesefluss
bremsen und Inhalte verwässern.
Tipp: Lies deinen Text laut vor. Wenn du beim Vorlesen nach Luft schnappen musst oder selbst nicht mehr weißt, worum es im Satz eigentlich ging – kürzen!
Umständliche Passivkonstruktionen sind wie Kryptonit für einen guten Text. Sie wirken distanziert, schwerfällig – und machen das Lesen anstrengend. Ein guter Text hingegen muss aktiv erlebbar sein. Er soll Bilder im Kopf erzeugen und die Leser:innen unmittelbar ansprechen.
Beispiel für passiv / aktiv:
Statt „Ihre Kinder werden im Miniclub betreut."
Besser: „Gut ausgebildete Pädagog:innen betreuen Ihre Kinder im Miniclub.“
Das Subjekt wird aktiv, die Handlung greifbar – und plötzlich entsteht ein konkretes Bild.
Genauso verhält es sich mit Substantivierungen. Sie verwandeln lebendige Vorgänge in abstrakte Begriffe und rauben der Sprache ihre Anschaulichkeit.
Beispiel für Substantivierung:
Im Satz „Ich entdecke die Welt“ steckt Energie, Bewegung und Vorstellungskraft – während „die Entdeckung der Welt“ distanziert und statisch wirkt.
Wer bildhaft und verständlich schreiben will, setzt auf aktive, ausdrucksstarke Verben statt auf nominale Konstruktionen. So bleibt der Text lebendig, klar – und vor allem: lesenswert.
Jeder Text hat seinen Rhythmus und seine individuelle Tonalität. Diese sind das Ergebnis von Stil, Wortwahl, Satzstellung und Tempo. Gute Texte variieren den Sprach-Rhythmus durch:
unterschiedliche Satzlängen
unterschiedliche Satzarten (Aussage, Frage, Ausruf)
unterschiedliche Tempi (ruhig, schnell, dramatisch)
Achte immer darauf, für wen du schreibst: Zielgruppen sprechen unterschiedliche Sprachen – im übertragenen wie im wörtlichen Sinn. Während junge Leser:innen oft eine lockere, direkte Ansprache bevorzugen, reagieren Fachpublikum oder Entscheidungsträger eher auf präzise, sachliche Formulierungen.
Auch die Wortwahl, der Satzbau und das Tempo sollten sich an der Zielgruppe orientieren, damit dein Text nicht nur gut klingt, sondern auch wirklich ankommt.
Noch immer erzählen Unternehmen in ihren Texten mit Vorliebe von sich selbst – von ihren Produkten, ihrer Geschichte oder ihren Innovationen. Erfolgreiche Kommunikation stellt immer die Zielgruppe in den Mittelpunkt.
Sprich direkt die Wünsche, Bedürfnisse oder Probleme deiner Leser:innen an. Zeig ihnen, welchen konkreten Nutzen sie von deinem Angebot haben.
Setze dafür konsequent die Kundenbrille auf:
Verwende häufiger „Sie“ statt „Wir“.
Stelle die Vorteile für deine Kund:innen in den Vordergrund – nicht bloß die Features deines Produkts.
Formuliere so, dass Leser:innen sich verstanden fühlen und erkennen: „Das ist genau das, was ich brauche!“
Beispiel Wir-Perspektive:
„Unsere Software bietet modernste KI-Technologien.“
Beispiel Kundenperspektive:
„Mit unserer Software automatisieren Sie Ihre Prozesse und sparen täglich zwei Stunden Arbeitszeit.“
Gerade in der Unternehmenskommunikation schleichen sich oft leere Phrasen und unnötige Füllwörter ein. Sie blähen Texte auf, machen sie schwerfällig und schwächen die Aussagekraft von Botschaften. Sei lieber klar, konkret und direkt.
Beispiele für leere Phrasen:
Diese Liste ließe sich ewig fortführen. Wir finden Phrasen massenhaft auf Unternehmens-Websites.
Wenn du bei deinen Texten Worthülsen findest, frag dich: Was genau will ich damit sagen? Und wie lässt sich das konkreter formulieren?
Typische Füllwörter sind Wörter, die oft wenig oder gar keinen inhaltlichen Mehrwert liefern, zum Beispiel:
Natürlich kannst du manche Füllwörter bewusst einsetzen, um einen bestimmten Tonfall oder Sprachrhythmus zu erzeugen. Aber in professionellen Texten gilt: Je weniger Füllwörter, desto besser.
Wer professionell kommuniziert, sollte sich der psychologischen Wirkung von Sprache bewusst sein. Denn Wörter schaffen Denkräume, sogenannte Frames. Sie färben die Wahrnehmung deiner Botschaft – positiv oder negativ, bedrohlich oder chancenorientiert.
Kleine Unterschiede in der Wortwahl - große Wirkung:
Positive Frames bei heiklen Botschaften nutzen
Auch unangenehme Inhalte kannst du konstruktiv formulieren:
Statt: „Leider sind bei der Bearbeitung Fehler entstanden.“
Lieber: „Wir haben Optimierungspotenzial erkannt und arbeiten bereits an der Verbesserung.“
Formuliere Vorteile statt Defizite
Statt: „Verlieren Sie keine Zeit mehr mit manuellen Prozessen.“
Lieber: „Gewinnen Sie Zeit durch automatisierte Prozesse.“
Ein Text steht nie für sich allein. Er entfaltet seine Wirkung immer im Zusammenspiel mit dem Medium, der Umgebung und der Erwartungshaltung der Leser:innen.
Warum ist das wichtig?
Visuelle Elemente wie Bilder, Icons oder Infografiken verstärken deine Botschaft. Wenn Text und Visuals zusammenarbeiten, entsteht eine einheitliche Kommunikation, die deine Inhalte überzeugender und einprägsamer macht.
Bildunterschriften springen ins Auge
In einer Eye‑Tracking-Studie zu kurzen Artikeln (ca. 300 Wörter) lasen 91 % der Teilnehmenden die Bildunterschriften. Nur 20–28 % des Textes auf einer Webseite werden tatsächlich gelesen – der Rest wird gescannt.
Lass dir das hohe Aufmerksamkeitspotenzial von Bildunterschriften nicht entgehen. Liefere in der Bildunterschrift wichtige Zusatzinformationen, beantworte Fragen der Leser:innen - und das in einer klaren, präzisen Sprache.
Die Headline ist das Sahnehäubchen jedes erfolgreichen Textes – klein, aber entscheidend. Sie ist hauptverantwortlich, ob der Text gelesen wird oder in der Masse untergeht.
Eine gute Headline ist mehr als nur ein Titel. Sie ist interessant, intelligent und bringt den Kern des Inhalts scharfsinnig auf den Punkt. Sie weckt Neugier, erklärt das Thema – und tut das in einem einzigen, prägnanten Satz.
Emotionen sind Trumpf
Ob frech, überraschend, charmant oder provokant – langweilig darf eine Headline nie sein. Sie muss hängen bleiben, triggern, Lust auf mehr machen.
Mach ein Brainstorming, bevor du dich für eine Variante entscheidest. Notiere alles, was dir einfällt – vom genialen Wortspiel bis zur nüchternen Aussage. Dann feile, verwerfe, kombiniere. Spiele mit Sprache, bis die Headline genau das trifft, was dein Text sagen will.
Zu guter Letzt überprüfst du den Text nochmals auf Herz und Nieren.
Ist der Text leicht verständlich und logisch aufgebaut?
Stehen die wichtigsten Informationen gleich zu Beginn?
Gibt es überflüssige Passagen, die du kürzen oder streichen kannst?
Sind Adjektive sinnvoll gewählt – oder gibt es präzisere, treffendere Alternativen?
Verwenden die Sätze starke, aktive Verben, die deine Aussage lebendig machen?
Beim Feintuning geht es nicht nur um inhaltliche Klarheit, sondern auch um sprachliche Eleganz. Achte auf:
Satzbau und Lesefluss: Ist der Rhythmus angenehm? Variieren die Satzlängen?
Wortwiederholungen: Gibt es stilistische Wiederholungen, die du vermeiden kannst?
Rechtschreibung und Grammatik: Auch kleinste Fehler können die Wirkung deines Textes trüben.
Professionelle Texter lesen ihren Text nach Fertigstellung laut vor – so erkennen sie Stolperstellen und holprige Formulierungen.
Kommunikations-Experten lesen nicht nur zum Spaß, sondern analysieren:
Was funktioniert hier sprachlich gut?
Wo verliere ich die Aufmerksamkeit?
Wie sind Überschriften gebaut?
Welche Emotionalität erzeugt der Text?
Gute Texte entstehen nicht zufällig, sondern durch klare Regeln, Übung und ein Gespür für Sprache. KI ist eine wertvolle Unterstützung – sie liefert Impulse, spart Zeit und hilft bei Textstruktur, Ideenfindung, SEO und Recherche. Wer dranbleibt, trainiert und sich an diese 15 Regeln für gutes Schreiben hält, schreibt Texte, die überzeugen.